Herbstzeit- Kastanienzeit

Im Moment sind sie wieder überall in den Feldern und Straßen zu sehen, die fallenden Kastanienfrüchte. Ein kleiner Wind und schon hagelt es Früchte.

Diese Zeit ist für viele der Herbstanfang. Kinder sammeln sie auf und basteln Kastanienfiguren und der ein oder andere Erwachsene ärgert sich, wenn er unbedacht sein Auto unter einem dieser Bäume parkt.

Mir gefallen diese wunderschönen Früchte sehr. Schade finde ich jedes Jahr, das sie so schnell ihren Glanz verlieren und eintrockenen. Neben floraler Gestaltungsmöglichkeiten hat die Kastanie einiges heilkräftiges zu bieten.

Die Kastanie ( Aesculus hippocastanum) enthält reichlich Saponine (lat. Sapo- Seife) Diese Saponine reinigen  und können gerade jetzt gut gesammelt werden um eine Alternative zu herkömmlichen Waschmitteln zu sein. Ich häksle die Kastanien wenn sie noch frisch sind und trockne diese Kastanienstückchen um sie dann in einem Leinenbeutel für meine Wäsche zu nehmen.Saponine setzen die Oberflächenspannung von Flüssigkeiten herab und ermöglichen, dass sich bei Bewegung Wasser und Luft zu einer schäumenden Lösung mischen. Die Rosskastanie enthält 3-10% eines Saponins, das Aescin.Dazu kommen noch Cumarinderivate wie Aesculin und Fraxin. Flavonoide (kurz: sind gelb-orangne Farbstoffe, sie schützen u.a Zellen und Kapillargefäße, reduzieren deren Durchlässigkeit und verhindern dadurch die Bildung von Ödemen, sind entzündungshemmend, durchblutungsfördernd, harntreibend und stoffwechselanregend) wie Rutin und viele andere Wirkstoffe. Diese Wirkstoffe werden insbesondere bei Venenleiden eingesetzt. 

Das Aescin wirkt hierbei auf die Gefäße und verringert deren Durchlässigkeit.Dadurch wird der venöse Rückfluss gefördert, Venen gestrafft, die Thrombosebildung verhindert. Durch die verringerte Durchlässigkeit der Gefäße können Kastanienpräperate auch den Stoffwechsel der Gelenkhäute erfolgreich unterstützen ( Gicht, Knochenschmerzen, Wirbelsäulensyndrom und Ödeme nach Knochenbrüchen) All diese Einsatzgebiete müssen natürlich sorgfältig mit einem Arzt oder Heilpraktiker besprochen werden.

Ich habe mir zwei Kastanientinkturen angesetzt aus denen ich eine Salbe herstellen werde.

Übrigens, der lateinische Name der Rosskastanie Aesculus hippocastanum weist auf eine Nutzung der Rosskastanie bei Pferden hin. Angeblich wurden die Samen (hier der Wirkstoff Aescin)  bei zähem Schleim in den Bronchien, den Tieren zu Essen gegeben. Aesculus= Esca- Futter, hippocastanum= griech. hippos- Pferd, castanea= Kastanie. Viele saponinhaltige Pflanzen (Efeu) werden auch heute in Hustensäften eingesetzt.

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